~tanz auf dem blogsberg~

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You'll never make a saint of me ...

Dienstag, Mai 12, 2009

Dezimierung

Nun hat mich dieses Jahr schon um zwei Großeltern gebracht. Vorgestern ist mein Großvater mütterlicherseits verstorben. Zur Erinnerung: im Februar war es meine Oma väterlicherseits. Bescheuerte Ausdrucke. Mein Vater hat seine Mutter und meine Mutter ihren Vater verloren.

Mein Opa hatte am 24.12. Geburtstag, nachts am Heilig Abend wurde also regelmäßig telefoniert. 95 ist er geworden am vergangenen. Nun habe ich nur noch eine Großmutter (seine Frau) von 92 Jahren. Fast alle Enkel bekommen es nicht auf die Reihe am Montag zur Beerdigung da zu sein. Wir auch nicht. Haustiere, Schulkinder, 10 Stunden Hin- und Rückfahrt nach Regensburg sind schuld. Wären es unsere eigenen Eltern, wäre das wohl egal.

Ich habe ihr heute am Telefon gesagt, dass wir "mal so kommen", über ein Wochenende. Dann können wir ans Grab gehen vom Opa. Gedanklich peile ich da den Sommer an, wo wir auf jeden Fall in der Nähe sein werden, weil mein Vater 70 wird. Hoffentlich ist es nicht ein zu später Termin...

Opa ist mir vor allem in Erinnerung aus meiner Zeit als Au-Pair in Denver. Als ich rausbekam, dass dort Richard mit Dick übersetzt wird, wurde er zu "Opa Dick" und wir begannen Briefkontakt über das Übliche hinaus. Nur für dieses eine Jahr. Außerdem ist er der Mann, der in Kriegsgefangenschaft ein wunderbares, wunderschönes, vollständiges Monopoly-Spiel aus allem gebastelt hat, was zur Verfügung stand. Das haben wir immer und immer gespielt wenn wir zu Besuch waren. Er hat für Siemens gearbeitet, war maßgeblich an einer Erfindung beteiligt, an die ich mich nicht erinnere. Hatte glaube ich mit Hochspannungsleitungen zu tun. Und er war der Mann von dessen Mittagstisch man als Kind nicht aufstehen durfte, bevor nicht alle fertig gegessen hatten. Und der, der einen als Kind zu Tode langweilte mit seinen Geschichten um sein Hobby, das Briefmarkensammeln. Später fand ich das glaube ich, dann interessant.

Ein Sturz mit Knochenbruch hat ihn letzte Woche ins Krankenhaus befördert. Eine OP hätte er nicht überlebt, er war geistig voll da, aber körperlich sehr geschwächt, Essen und Trinken fiel ihm schwer. Weiterleben hätte Bettlägerigkeit bedeutet, DIESER Bruch wäre in Jahren nicht verheilt in seinem Alter, sagten die Ärzte. Nachdem alle seine Kinder noch einmal zu Besuch waren im Krankenhaus, hat er sich in der Nacht dann im Schlaf davon geschlichen...

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