~tanz auf dem blogsberg~

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You'll never make a saint of me ...

Mittwoch, September 15, 2004

Ich hätte da noch eine Zeitung mit dir zu rupfen...

Früher hasste sie Zeitungen, die Fee. Allerdings hasste sie auch Nachrichtensendungen, im Fernsehen und im Radio. Sie kann sich nicht recht erinnern warum, aber im Nebel vergangener Tage sieht sie unterbrochene Kinderstunden, gebotenes Schweigen, abgebrochenes Spielen, wenn sie es versucht. Ob's dem Sohn heute ähnlich geht? Ein Thema für die Grübelbox. Doch zurück zu Zeitungen.

Mit den Zeitungen ist es anders geworden. Sie hasst sie nicht mehr, sie ist süchtig nach ihnen. Drei sind's, um genau zu sein.

Die >>Wetterauer Zeitung, die sie jeden Morgen bekommt und in unregelmäßigen Abständen ungelesen in die Altpapierkiste wirft. Aber die WZ muss sein, täglich im Briefkasten, weil sie da schon immer war, in der Leuschnerstraße und im Edelspfad und in der Scribastraße und in der Kaiserstraße und jetzt auch hier. Und auch weil sie ja immer Samstags die Zeitung liest, errr nein, las. Weil sie früher den ganzen Samstag Morgen gefrühstückt hat, am Küchentisch, und die Zeitung gelesen, angefangen bei den Comics, über die Geburtsanzeigen zu den Todesanzeigen, und manchmal bis zur ersten Seite. Das macht sie nur noch selten. Wie soll man denn auch am Computer Zeitung lesen? Wo eh schon Kaffeetasse und Aschenbecher die kleine Ablage belegen, die linke Hand den Nussriegel hält und die rechte klappert? Na eben. Außerdem hat die Küche keinen Platz für einen Tisch...

Nummer Zwei ist die virtuelle Zeitung. >>Der Spiegel für den schnellen K(l)ick zu aktuellen Schlagzeilen, der fixe Wissensdurststiller, die linkbaren News, die Infoquelle. Ein bisschen Bildzeitung für Anti-Bild-Leser. Nicht regelmäßig frequentiert, aber immer zur Stelle wenn Not an der Frau ist. Etwas enttäuschend der kürzliche Rechtschreibungslapsus, doch wer liebt vergibt.

Und dann die wahre Quelle der Lust: Nummer 3. Da wird die Politikmuffelfee zum morgendlichen Vampir. Jedes Quentchen schwarzes Druckerblut wird dem Blatt entzogen, hier mit nachlässigem Drüberschlecken, dort schmatzend angedockt, saugend wie an Muttern's Busen. Wirschaft, Politik, Finanzen, Recht und Steuern, sogar Sport - alles schmeckt und das nicht nur, weil's >>Handelsblatt noch immer die Neue Deutsche schreibt. Ist's der bunte Mix, das perfekte Menü, die richtige Wortwahl? Wir wissen es nicht, da müssen Sie schon Ihren Arzt oder Apotheker fragen. Doch das Beste ist noch gar nicht erwähnt. Diese Zeitung (übrigens online ü-bär-haupt nicht lesbar) weckt das Böse in der Fee, die dunkle Seite, die üble Seele - den Dieb. Kaum jemand sonst (so denn da mindestens drei weitere wären) liest dieses Blatt so wirklich und durch, wem also sollten ein paar fehlende Seiten schon auffallen? Von manchen Artikeln mag sie sich einfach nicht mehr trennen und so trennt sie sie von der Eintagsmutter, rupft sie aus wie Federn, streicht sie zärtlich glatt, faltet und sackt ein. Um sie dann - ja was?

Historie des letzten halben Dutzend:
Die Aldi-Brüder: Falk mitgebracht.
Der japanische Anime-Markt: eingetütet und an Ingrid geschickt.
Der Marathon-Artikel: eingetütet und an Gi geschickt.
Webtelefonie erreicht kaum Privatkunden: kopiert für die EDV / mitgenommen für Volker
und die zwei von heute:
Mini-Roboter läuft über Wasserflächen: im Web recherchiert >>Nanorobot / Falk erzählt
Weltraumwettlauf geht in die letzte Phase: im Web recherchiert >>Space Ship One / Falk erzählt, siehe da, er hat darüber eine Sendung bei Galileo gesehen^^

Irgendwann landen auch sie im Altpapier, wenn auch nicht alle, die wissenschaftlichen Artikel (Medizin, Gentechnik, Biotechnologie, Weltall, Mikrokosmos etc.) sammelt sie, die Fee. Für was wird sich hoffentlich eines Tages herausstellen ^^

P.S. Find ich gut wie Klinsi dem DFB die Stirn bietet, >>Carpe Diem im deutschen Fußball :)

So viele sagten etwas dazu: 0^^. Und zwar:

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